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Nash Bridges, ein Mann und sein HEMI Cuda

 


NASH BRIDGES ist eine Action-Serie um einen coolen Cop, der einen exzellenten Ruf als unschlagbaren Cop hat, der leider nicht so erfolgreich ist, wenn es um seine privaten Angelegenheiten geht. Als ein Mitglied der Special Investigation Unit, setzt Nash seine auf der Strasse entwickelten Instinkte, begleitet von seinem eigenen Humor und seinen Charme ein, um seine Magie auf den Strassen von San Francisco wirken zu lassen.

Nash Bridges fährt einen 1971er Plymouth Cuda Convertible mit einem 426-HEMI Motor. Dieser Motor bringt es auf 490 Nm Drehmoment und 425 PS. Nur 12 originale Fahrzeuge wurden 1971 weltweit produziert. Inspiriert wurde Don Johnson (Nash Bridges) durch Otis Chandlers Muscle-Car Sammlung. Darunter befand sich ein Lemon Twist 1971 HEMI Cuda Cabriolet. Don ging mit einem Foto zum Regisseur und sagte; genau dieses Fahrzeug will ich in der Serie fahren. Dem Regisseur standen die Nackenhaare zu Berge. Ein solches originales Fahrzeug ist unmöglich aufzufinden. Dies aufgrund der geringen Stückzahl und des astronomischen Preises, falls man je eine Chance bekommt eines zu kaufen. Für die Fernseh-Serie wurden dann einfach 4 günstigere Cuda Cabriolets mit kleineren Motorisierungen gekauft und gemäss dem grossen Vorbild von Otis Chandler aufbereitet. Man nennt dann solche Fahrzeuge Clon-Cars.

Frank Bennetti erinnert sich gut an den Kauf des "In Violet" Cabriolet aus Kalifornien. Der Cuda war durch den Vorbesitzer vollständig, detailgetreu restauriert worden und stand absolut Top da. Es schmerzte die ganze Film-Crew dieses Fahrzeug Sandzustrahlen und neu zu lackieren und mit nachträglichen Chassis-Verstärkungen zu modifizieren. Aber was blieb ihnen anderes übrig, der Markt war trocken und man begnügt sich mit dem was man bekommen konnte.


Die vier Nash Bridges "HEMI" Cuda Cabriolets

1997 war der Schweizer Iso in San Francisco in den Ferien mit seiner Freundin. Per Zufall geriet er mitten in dem Filmset. Hier sein Bericht für die Swiss Mopar Leser:

Im April 1997 war ich mit meiner Freundin in den Ferien in Kalifornien. An einem Sonntagmorgen erreichten wir zu früher Stunde Down Town San Francisco. Plötzlich am Strassenrand ein 71er Cuda Cabrio in Gelb mit weissem Interieur. Erster Gedanke: Nash Bridges! Sofort angehalten und das Auto gecheckt. Noch während wir an dem Cuda standen ein dumpfes Bollern ums Eck - Kurz darauf erscheint ein Zwilling des Autos am Trottoir und biegt in die Strasse ein! Wir sofort in unseren Rental gehechtet - der fährt sicher zu den Filmaufnahmen! Die Fahrt war kurz - nur um den Block. Dort ein 3. Cuda direkt am Filmset. Leider waren die anwesenden Personen entweder nicht sehr auskunftsfreudig oder sie wussten nichts über die Autos.

Wir mussten unsere Fähre nach Alcatraz erreichen und speicherten das Erlebnis als nette Anekdote.

Die VIN's von zwei Autos waren BH27G1B292953 und BS27H0B163146. Die 3. hatte ich mir seinerzeit nicht notiert. Im Bildhintergrund übrigens der Transport-Trailer für die Cudas.



Bild von Iso S.


Für die Filmserie wurden die folgenden vier Fahrzeuge gekauft:

VIN-Nummer Motor b. Kauf Getriebe Verwendung
BS27H0B163146 340 4-Speed  
BH27G1B282953 318 Automatik  
BS27H0B203686 440 Automatik  
BH27G1B415178 318 Automatik Jump Car for stunts

Cuda Nr. 1 (BS27H0B163146)

Der erste Wagen wurde in der Umgebung von Los Angeles gefunden. Der frühere Besitzer hatte das Fahrzeug von einem 4-Speed zu einem Automaten umgebaut. Man muss sich das mal vorstellen, aber zum Glück hatte er alle Teile aufgehoben, so dass der Rück-Umbau zu einem 4-Speed problemlos gemacht werden konnte. Das Bennetti Team ersetzte dann den originalen 340er durch einen getunten 360er von Mopar Performance. Eine weitere Änderung war die Montage einer Shaker Motorhaube. In einer der ersten Ausstrahlungen 1996, wurde der Wagen für einen Stand in den "Hügeln" von San Francisco eingesetzt. Mit hoher Geschwindigkeit raste man über einen Hügel, der Cuda hob ab und küsste mit voller Wucht den Boden. Die Front, wie auch das K-Member waren total verschlagen. Die Front musst vollständig ersetzt werden, das K-Member verstärkte man ab diesem Zeitpunkt. Daneben rüstete man den Wagen auch mit speziell starken Stossdämpfern (KYB gas shocks) aus. Die Lager der Vorderachse wurden ebenfalls durch robustere Polyurethane Büchsen ersetzt.

Cuda Nr. 2 (BH27G1B282953)

Der zweite Wagen startete sein Leben als gewöhnlicher 318er, einem 71er Barracuda. Alan Foxx, Besitzer einer spezialisierten Firma zur Restauration seltener Mopar's und Umbauten zu Clon-Cars, hatte den 318er durch einen 440 Six-Barrel ersetzt. Alan hatte den Wagen ein Jahr zuvor an der Mopar Show in San Fernando Valley im Woodley Park gekauft. Ein Jahr später an der gleichen Veranstaltung lernten sich Frank und Alan kennen und es begann eine starke Geschäftsbeziehung. Frank kaufte den Show-Quality Barracuda von Alan für die Nash Bridges Serie. Der Wagen stand absolut Top in der Farbe In Violet da. Die Farbe wurde vollständig mittels sandstrahlen entfernt und der Barracuda wurde neu Nash Bridges gelb lackiert. Dieser Barracuda wurde ebenfalls zu einem 4-Speed umgebaut.

Cuda Nr. 3 (BS27H0B203686)

Frank Benetti hatte ein weiteres Cuda Cabriolet in Kanada gefunden. Es handelte sich allerdings um ein 1970er Modell. Dies wurde dann im Zuge der Anpassung auf die Serie auf den 71er Look umgebaut. Der Wage hatte beim Kauf einen 440er Super Commando Motor mit einem Automatik-Getriebe und Lenkradschaltung. Das Fahrzeug wurde speziell für eine Szene mit einem Heckaufprallschutz versehen. Im Kofferraum brachte man dazu massive Verstärkungen an, welche die Wucht des Aufpralles dämpften, bzw. das Heck vor einer Verformung schützten.

Cuda Nr. 4 (BH27G1B415178)

Das vierte Barracuda Cabriolet nannte man den "Jump Car", zu Deutsch; das Sprungauto. Es wurde primär für alle Stunt Szenen eingesetzt. Der Wagen war original ein 318er Barracuda und wurde im Norden Kaliforniens gefunden. Die Shaker Motorhaube war nur eine billige Attrappe, man kaufte einen billigen Fiberglas Shaker-Bubble und nietete diesen einfach von unten an die Motorhaube.

Bei sämtlichen vier Fahrzeugen wurde die Chassis komplett mit vierkant Stahlrohren zusätzlich verstärkt. Sie waren doch alle einer grösseren Belastung durch die Dreharbeiten ausgesetzt als wie im gewöhnlichen Alltag.

Detailbilder Motor und Verstärkungen

Der angebliche HEMI Motor! (ein 440er !) Verstärkungen unten: Für die Jump-Szenen
Verstärkung im Kofferraum:
Für die Aufprall-Szene
Verstärkung im Kofferraum:
Für die Aufprall-Szene