Peter Monteverdi's
Sportwagen
mit 440er und HEMI Motoren
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Chrysler Motoren waren robuste und beliebte
Antriebsaggregate. Peter Monteverdi wusste dies und verbaute die
440er Motoren
und die
Leistungsstarken 426 HEMI Motoren
in seinen Sportwagen. Swissmopar stellt Euch hier einen
aussergewöhnlichen Schweizer Designer und Fahrzeugbauer vor... |

1970 stellte Peter Monteverdi in Genf
den Monteverdi Hai mit 450 PS dem Publikum vor. Speziell daran war das
Konzept des Mittelmotors, technisch interessant – da steckt ein
426 HEMI Motor
von Chrysler drin.
Dieser Hai wurde am Reisbrett persönlich vom grossen Meister Monteverdi
gezeichnet und durch Fissore in Italien gebaut. Dieses technische
Meisterstück sollte damals 90'000 SFr. Kosten, leider blieb es aber bei
nur zwei Exemplaren …

Die
Geschichte, des Schweizers Peter Monteverdi
Peter Monteverdi wurde am 7. Juni 1934 in Binningen geboren. Sein Vater
hatte ein kleine eigene Autoreparaturwerkstatt. Peter war bereits als
Kind autobegeistert, sein liebstes Spielzeug war sein Tretauto. Nach
seiner Schulzeit begab sich Peter in ein Volontariat bei der
Traktorfirma Vevey. Danach machte Peter Monteverdi eine vierjährige
Lehre als Automechaniker bei der Lastwagenfirma Adolph Saurer in Arbon.
Bereits als 17-jähriger konstruiert er seinen ersten Wagen aus einem
Unfall-Fiat. Es entstand dabei ein sportliches Fahrzeug mit
selbstgebautem Chassis und Karosserie. Bekannt unter dem Namen
Monteverdi Special.
Eine silberne Krone auf einem
schwarzen Hintergrund ist Monteverdis Firmenlogo. Der Name
Monteverdi stand für Qualität, Ästhetik und Exklusivität und war
in den 60er und 70er Jahren ein Statussymbol der Reichen. Sogar
der Schah von Persien war einst sein Kunde. Aber auch die
Ölbarone der Emirate bewunderten Monteverdis Werke und gehörten
zu den Abnehmern der Luxuskarossen.
Jedes Monteverdi Fahrzeug ist
in seiner Art einzigartig, aussergewöhnlich, formschön und jedes
hat seinen eigenen Charakter und Esprit. |
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Im Alter von 22 über nimmt Peter Monteverdi 1956 die Autowerkstatt seines Vaters.
Seine Leidenschaft war der Rennsport. Dank seinen Beziehungen zu Enzo
Ferrari erhält er die Vertretung der Marke. Doch bald waren ihm die
Ferraris nicht mehr gut genug. Schon lange wächst in ihm der Wunsch nach
einem von ihm entworfenen Luxus-Auto welches seinen Namen trägt. Ferrari war sehr enttäuscht, dass
Monteverdi es vorzog seine eigenen Sportwagen zu produzieren und die
Marke missbrauchte, um sich in der Sportwagenszene zu etablieren.
Aus diesem Grund entzogen sie ihm die Lizenz 1965 wieder.
Schon 1967
präsentierte er den Monteverdi High Speed 375 S; die Aufmerksamkeit der
Fachwelt war ihm nun gewiss. Der 1970 in Genf präsentierte Hai 450 SS
wird zu einem der Salon-Glanzlichter, doch die Fahreigenschaften
befriedigten nicht. Peter Monteverdi baute
daraufhin ein zweiter Prototyp. Mit Sportwagen wie Lamborghini Countach, Maserati Bora und
Ferrari BB konnte Monteverdi nicht mithalten. So bleibt es bei insgesamt
vier Prototypen des Hai’s, drei Stück davon steht im Monteverdi Museum in Binningen.
Der grosse Erfolg der Monteverdis
Sportwagen ist nicht alleine auf die Kombination von Kraft und Luxus
zurück zu führen. Bahnbrechend war auch die Tatsache, dass ein
Monteverdi ein Auto mit der Fahrleistung eines Ferraris, mit einem
Automatikgetriebe, einer Lenkhilfe, elektrischen Fensterhebern,
Klimaanlage und weiteren Annehmlichkeiten ausgestattet war. Neben dem
Design, war ein Monteverdi auch eine komfortable Luxuslimousine,
kombiniert mit einem Sportwagen.
Peter Monteverdis Passion war das
Auto, als Rennfahrer, Konstrukteur und Designer
Er war einfach ein Autoverrückter! "Ich bin ein Drogensüchtiger. Ich
hänge auch an der Nadel, aber die ist mit Benzin gefüllt", hatte
Monteverdi einst von sich gesagt.
Hartnäckigkeit, Perfektionismus und der unerschütterliche Glaube an die
Durchsetzbarkeit seiner Ideen liessen Monteverdi auch grosse Rückschläge
wegstecken oder bewegen ihn dazu, seine Anstrengungen zu erhöhen. Durch
einen schweren Unfall 1960 auf dem Hockheim-Ring musste er seine
Rennfahrerkarriere an den Nagel hängen. Aber nichts desto trotz konnte
er seine Finger davonlassen. Er kaufte im März 1990 das marode Forme-1
Team Onyx. Aber bereits im August des gleichen Jahres beendete
Monteverdi sein Engagement wieder. Rang 7 beim Grossen Preis von Monaco
blieb mit dem Schweizer Gregor Foitek das beste Resultat.
Die meisten seiner Autos hatte
Monteverdi vor der Ölkrise entworfen, damals war das Benzin billig und
niemand scherte sich um ökologische Aspekte. Doch die Zeichen der Zeit
erkannte Monteverdi und forderte ein Fahrzeug welches nur 3 Liter auf
100 Kilometer verbraucht. Diese Forderung wurde kurz nach seinem Tod
(4. Juli 1998) Wirklichkeit.
Spielzeugsammlung der
Reichen
In Binningen bei Basel steht eines der grössten Automuseen der Schweiz.
Hier widerspiegelt sich die Geschichte und das Lebensgefühl der 60er und
70er Jahre. Das Museum präsentiert die Ausstellungsstücke, welche
allesamt Peter Monteverdi konstruierte. Es sind rare Sammlerstücke mit
einem unschätzbaren Wert. So wird z.B. die letzte Kreation Monteverdis,
ein Hai 650 F1 auf rund 850'000 SFr. geschätzt.
Über den gesamten Wert der Sammlung
oder einzelner Stücke zu spekulieren, ist jedoch unsinnig, erklärt
Rudolf Berger, der heutige Besitzer des Museums. Er hat Monteverdi sein
Wort gegeben: Die Autos sind unverkäuflich und das Museum bleibt
erhalten.
70 Exponate stehen auf drei Etagen.
Ein Gang durch das Museum ist eine Reise durch Monteverdis Lebenswerk
und durch Schweizer Autogeschichte. Monteverdi baute zwischen 1965 und
1985 rund 3500 Autos und war zu dieser Zeit stets der einzige Schweizer
Autokonstrukteur.
Peter Monteverdi war immer begeistert
über die Kraft und Zuverlässigkeit der Chrysler Motoren. Er
bestellte Palettenweise 440er
und
426 HEMI Motoren für seine
Fahrzeuge. Noch heute stehen werksneue HEMI Motoren Showstücke in seinem
Museum, welche noch nie eine Umdrehung gemacht haben. Schon vor
X-Jahren, beantwortete Monteverdi die Frage; ob die Motoren verkäuflich
sind? „Nein, die gehören wie die Fahrzeuge in das Museum, es darf
keine Zerstückelung geben“.

Chrysler 440er Motor
in
einem Monteverdi
Das
Monteverdi Car Collection Museum in Binningen ist
halböffentlich. Der Zutritt erfolgt nach telefonischer Vereinbarung. Für
Gruppen zu einem Pauschalpreis von 200 SFr. Telefonisch Anmeldung unter
061 421 45 45.

Peter Monteverdis Fahrzeuge:
Jahrgang |
Typ |
Bild |
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1967 |
High Speed 375 S Frua |
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1968 |
GTI |
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1968 |
High Speed 375 L Frua |
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1969 |
High Speed 375 C |
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1971 |
High Speed 375-4 |
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1971 |
High Speed 375 L
Fissore |
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1972 |
Berlinetta |
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1973 |
Hai
450 GTS |
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1976 |
Safari |
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1977 |
Safari |
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|
1978 |
Safari |
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1992 |
Hai
650 F1 |
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Tobias Ulrich hat uns
freundlicherweise diverse textliche Passagen und viele tolle
Monteverdi Bilder zur Verfügung gestellt. Wer noch weitere
Informationen über die eindrücklichen Werke von Peter Monteverdi
nachlesen möchte, ist bestens auf seiner tollen, fundierten
Webseite zu dem Thema aufgehoben!
Monteverdi Webseite von Tobias |
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