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Markus war stolzer Besitzer, des hier vorgestellten: |
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1971 Dodge Challenger R/T
- 426 HEMI |
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Was Markus schon lange wusste, wie es dazu kam, und was er bei
seiner Restauration erlebte, erzählt er Euch nachfolgend:
Lange erzählte man sich in der Mopar-Szene, Fredy Zeindler hätte
den HEMI Challenger direkt von Rolf Knie gekauft. Aber da lagen
alle falsch, es gab dazwischen noch weitere Besitzer, welche erst durch
viel Recherche ans Tageslicht gefördert werden konnten.
Im Sommer 1970, bestellte ein erfolgreicher, 46-jähriger
Basler Geschäftsmann namens Norbert Schmidlin in New York City,
bei einem offiziellen Dodge Dealer seinen Traumwagen, einen 71er HEMI
Challenger R/T. Geld spielte keine Rolle und Norbert, lies keine Option
aus und bestellte was möglich war. So entstand ein einmaliger HEMI
Challenger, welches in der Form nicht ein zweites Mal produziert wurde.
Die vielen Optionen mussten auf 3 Fender Tags verteilt werden.
Im Jahr
1973 erwarb der erst 23-jährige Rolf Knie, Spross der berühmten Schweizer-Zirkusfamilie, einen
71er HEMI Challenger.
1974, als ich 13 Jahre alt war, erzählte mein Vater, welcher in der AMAG
Utoquai in Zürich als Chrysler-Autoverkäufer arbeitete, vom leicht
verrückten Rolf Knie mit seinem Dodge Challenger. Er habe die
RT-Stripes verändert.
Genau gesagt, nach hinten verlängert und mit seinen Initialen versehen -
R/K anstelle des
R/T – es handle sich um einen
71er HEMI Challenger. Das war aber nicht die einzige
Modifikation, Rolf Knie wollte unbedingt breitere Räder montieren, so
breit wie es nur geht. Und dazu mussten die Verbreiterungen her, so
wurden die hinteren und vorderen Kotflügel um satte 5cm verbreitert.
In einem persönlichen Gespräch mit Rolf, wusste er allerdings nichts
mehr davon und sagte, er hätte ihn so gekauft. Aber es liess sich
aufgrund Fotografien belegen, dass der Umbau unter Rolf gemacht wurde.
Fredy Zeindler glaubte jahrelang, die Verbreiterungen seien original von
Chrysler! Sein HEMI hätte in der Dokumentation (wie er damals das
Broadcast Sheet nannte), einen Eintrag "Race Body 001". Diesen
Stuss erzählte er allen in Munchhouse am Drag Race. Aber, dass in
Wirklichkeit "01 SPECIAL HANDLING CAR" in dem Broadcast Sheet
steht, hatte er wohl irgendwie im Kopf verdreht.
Ein paar Jahre später,
1979
stand in einem Automobil-Revue-Inserat ein 71er HEMI Challenger zum Verkauf – für
lumpige CHF 8'000. Der damals 28-jährige Fredy Zeindler
aus dem Kanton Solothurn gönnte sich diesen HEMI und kaufte ihn direkt
von Rolf Knie.
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Einige, wissen es schon lange, dass es sich um den einzigen in die Schweiz und
nach Europa
importieren und durch die AMAG Schinznach homologierten 1971 DODGE
CHALLENGER R/T mit dem legendären 426 HEMI Motor handelt, bestückt
mit dem A-833 4-Ganggetriebe, dem genialen Pistolgrip, der seltenen
Shaker-Motorhaube und lackiert in der damals sehr beliebten High-Impact
Farbe: EV2 - HEMI Orange Met |
Norbert Schmidlin gönnte
sich bei der Bestellung des HEMI Challenger sehr viele Optionen, was zwei
Fendertags beanspruchte.

Nebst diesen zwei Tags ist noch ein HEMI-FENDER-Tag und ein kleineres Plättchen mit der
Bezeichnung “A2” montiert. Das HEMI Fender Tag wurde bei allen
HEMI Fahrzeugen als Arbeitsanweisung für die damaligen Werksarbeiter
montiert. Dies war die Anweisung immer ein spezielles Augenmerk zu haben
und präziser zu arbeiten. Es wies die Arbeiter auch an immer das
schönste und beste Teil aus dem Regal zu nehmen und zu verbauen.
(Quelle: Carlisle 2004, Patrik Werren im Gespräch mit einem ehemaligen
Arbeiter aus dem Werk Hamtramck / MI)
Das weitere Plättchen mit der Bezeichnung A2, steht für die
Produktionslinie in Hamtramck.
Der Challenger wurde am
30.10.1970 im Michigan im Werk Hamtramck produziert, danach zum Händler nach New York transportiert und
von dort aus in einem Container in die Schweiz verschifft. Der Wagen
wurde von der AMAG in Schinznach homologiert (Schinznacher-Fendertag
montiert!) und am 21.1.71 in der Schweiz für die Strasse zugelassen.
Muss das ein Erlebnis gewesen sein!!
Herr Schmidlin bestellte gleich nach der Inverkehrssetzung front and
rear Rubber-Bumpers, da diese besser zum Gesamtbild des Challenger
passten.
Rolf Knie
- 2. Besitzer von 1973 - 1975
Norbert Schmidlin hatte den Challenger 1973 an Rolf Knie
(Jg. 1950) verkauft, welcher den Wagen in Basel mit einem
Kollegen abholte. Knie nahm danach diverse Modifikationen in
Angriff: Kotflügel verbreitern, 15x8,5“ Felgen montieren,
Vinyl-Dach 2-farbig, grosser Frontspoiler anschweissen, den R/T-Stripe
nach hinten verlängern und die Buchstaben mit R/K für „Rolf
Knie“ gewechselt, Rennschalensitz fahrerseitig, 2.76:1
Hinterachse montieren, damit er 270 km/h fahren konnte, und als
schlimmstes Feature: eine Anhängerkupplung, um die schweren,
2-achsigen Zirkus-Wohnwagen ziehen zu können! Rolf Knie
erzählte, er hätte mal in einer Nacht die Strecke „Zürich-Hardturm
– Bern“ in 28 Min. absolviert, sei zeitweise mit Slicks auf der
Hinterachse gefahren und nur so aus Spass von Rapperswil nach
Genf gerast, die Stadt unsicher gemacht und wieder zurückgerast.
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3. Besitzer - René Mächler
4. Besitzer - René Schneider
Infos folgen ...
1989, an
einem Drag-Race in der Schweiz, zerstörte Fredy leider gnadenlos den
HEMI-Motor! Obwohl er beim zweitletzten Lauf ein „komisches“ Geräusch im
Motor hörte, wollte er noch den letzten Lauf absolvieren… nach ca. 50 m
knallte es und die Kiste stand still. Zuhause in der Garage baute er den
Motor aus und zerlegte ihn zwecks Schadenanalyse. Fazit: ein
„Kolbenkipper“, der eine Zylinderwand anriss, zwei Pleuel zerstört und
die Kurbelwelle war hin........................das war’s. Er stellte den
Challenger in seine Garage, rührte ihn nicht mehr an und wartete auf
bessere Zeiten.
Markus (6. Besitzer von 2003 bis
???)
Im Januar 2003 kam mir Fredy Zeindler in den Sinn. Ich
telefonierte ihm und fragte, ob er seinen HEMI Challenger
verkaufen wolle. Er zeigte sich interessiert und wir
vereinbarten einen Termin. Nach Besichtigung des verstaubten
Schlittens machte ich ihm ein Angebot für den HEMI-Challenger.
Fehlanzeige! Er wollte nicht nur den HEMI loswerden, sondern
auch seinen Race-Challenger mit B1-440-Motor, einen originalen
440-6-Motor, das komplette Garagen-Inventar und sehr viele
Zubehörteile. Na gut, ich machte ihm ein zweites Angebot. Es war
ihm zu wenig. Am 1. März 2003 rief ich ihn nochmals an und
sagte, dass ich ihm jetzt das letzte Angebot unterbreiten werde
und — YEAH! Er war einverstanden!! J
Also vereinbarten wir den Sonntag, 9. März,
zur Übergabe des Geldes, seinerseits der Schlüssel, Ausweise und
diverser Unterlagen. Fredy war sichtlich froh, den ganzen
„Bettel“ endlich losgeworden zu sein. Jedenfalls sah ich bei ihm
keine einzige Träne kullern! Aber meine Freudentränen waren umso
grösser, denn ich hatte da ein Objekt erworben, von dem ich
schon immer irgendwie heimlich geträumt hatte!

Erster Blickkontakt
Febr. 2003 |

Viel Staub, aber
Substanz TOP |

Viel Material zum
Wegräumen |

Die
Kotflügelverbereiterungen!! |
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Das Interieur noch
Knie-like |

Shaker-Hood |

Shaker-Bubble als
Beifahre... |

Unterboden mit
Originalfarbe |
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Der Kofferraum sah nicht
übel aus |

Jetzt begann die grosse
Zerlegung! |
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Nun ist er mir, mein Lieblings-Mopar – ein
HEMI Challenger – ein begehrtes Stück Eisen und Plastik. Es hat
etwas Faszinierendes, Unerklärbares, Mystisches an sich, so
einen HEMI zu besitzen. |
So und
nun ging es ans Werk – Challenger zügeln, Garage ausräumen,
Race-Challenger und die beiden Motoren verkaufen. So hatte ich am
Schluss, was mir lieb war, den HEMI-Mopar. Der wurde unter
verdankenswerter und grosser Hilfe von Patrik Werren komplett zerlegt,
wobei Patrik auch noch das Textil vom Unterboden entfernte! Das
Schlimmste aber waren die von Rolf Knie verbreiterten, und somit
„zerstörten“ Kotflügel. Knie liess damals die Radkästen verbreitern,
damit er vorne und hinten 15x8.5“ „American Racing Torq Trust D“-Felgen
montieren konnte. Dies durfte ich nun ausbaden!
Die
Karosserie war allgemein in einem sehr guten Zustand, die Substanz war
hervorragend. Fast kein Rost.
Das Interieur überlebte all die Jahre im Originalzustand! Keine
Lautsprecherverbauerungen oder dergleichen. Sogar die „Blind Plate“ (da
Radio delete) blieb unverschnitten. Keiner der Vorbesitzer wollte ein
Radio/MC/CD-Gerät verbauen, unglaublich!
Start der Restauration:
Die
ersten Teilebestellungen bei YearOne und Paddock wurden gefaxt. Im Juli
2003 reiste ich mit Patrik Werren nach Carlisle zum Mopar-Nats. Viele
Ersatzteile konnte ich dort beschaffen. Es musste ja vieles erneuert
oder restauriert werden. Hintere, neue NOS-Kotflügel, neue
Rubber-Bumpers, Alu-Bellhousing, Dana-60 Hinterachse und und und…
Zum HEMI-Motor: Ich entschied mich, den originalen Block vorläufig zu
lagern und nicht zu reparieren. Mein eigentlicher Wunsch war es, einen
neuen HEMI-Shortblock bei „Koffel’s Place“ via Jörg Schumacher (Dornach
SO) zu ordern und diesen mit den Originalteilen zu komplettieren.
Spengler /
Maler (Garage
Zaminga, Dietikon ZH)
Die hinteren Seitenwände waren die grösste Herausforderung
an mich und den Spengler. An mich, NOS-Wände zu finden (US$
5'000!), an den Spengler, sie sauber und professionell
einzusetzen. Fabrizo Zaminga († 1.8.2005) bewerkstelligte diese
Arbeit nebst allen anderen aufwändigen Anpassungen hervorragend.
Er war mit Herzblut dabei und hatte auch ein gutes Auge für
viele Details. Wir waren ein gutes Resto-Team!
Die Malerarbeiten wurden ebenfalls im Hause der Garage Zaminga
ausgeführt. Ich versuchte, die Karosse bis ins letzte Detail
originalgetreu lackieren zu lassen. Der Lackierprofi, Juan
Ritschard, leistete jedenfalls Top-Arbeit! Schweisstreibende
Schleifarbeit, aufwändige Füller-, Grundier- und
Lackbeschichtungen standen an. Am Schluss wurden 3 Schichten
HEMI-Orange und 3 Schichten Klarlack aufgetragen. Einfach ein
Traum, dieses spezielle Rot-Orange!
Den Unterboden empfand ich dem Original nach und liess ihn grau
lackieren. Danach wurde punktuell mit HEMI-Orange der
entsprechende Nebel auf dem Unterboden aufgetragen.
Der Kofferraum wurde in Seidenglanz lackiert.
Nachfolgend ein paar Bilder der Spengler- und Malerarbeiten:
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Fabrizio Zaminga beim Zinnen |
Diese Ansicht war die Schlimmste |
Kotflügel eingesetzt, verzinnt |
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Nach den
Spenglerarbeiten war der Mechaniker an der Reihe ...
Mechanische
Arbeiten & Endmontage (Garage
Schmidli, Zürich ZH)
Nach den arbeitsintensiven Spengler-/Malerarbeiten ging’s ab
zum Mechaniker, Robi Schmidli in Zürich. Er bekam den
HEMI-Shortblock zwecks Weiteraufbau. Die revidierten
Zylinderköpfe, das Mittelstück mit den beiden neuen
Edelbrock-Vergasern, das Benzinleitungssystem, die Zündanlage
inkl. allen Steckern und neue Ventildeckel wurden montiert. Das
revidierte, originale A-833 4-Speed-Getriebe wurde verschraubt.
Die komplett revidierten Achsen mit Blattfedern, Bremsen und
sämtlichen Leitungen fanden ihren Platz unter dem HEMI-Chassis.
Lenkung, Auspuffanlage, Hurst-Shifter, Benzintank etc. etc.
Alles wurde nach und nach platziert. Natürlich nach möglichst
genauer Original-Spezifikation. Der komplette Shaker-Bubble, ein
historisches Mopar-Element, wurde auf das Vergaser-Paar
geschraubt und ans Schieberkabel der Klappensteuerung
angeschlossen. Die Embleme auf dem Bubble sind die originalen
mit dem nicht „rot“-, sondern „orange“-lackierten „HEMI“.
Nachfolgend ein paar Bilder der mechanischen Arbeiten und der
Endmontage:
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Revidierter HEMI-Motor durch die
Garage Schmidli in Zürich |
Bereits im Challenger montiert,
wirklich
schön die neuen HEMI-Ventildeckel |
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Komplettierung des Interieurs, der Karosserie, Optik etc ...
Jetzt ging’s ans Interieur und das allgemeine Finish! Alles wurde
revidiert oder ersetzt. Das Armaturenbrett wurde aufgefrischt und
der Kabelbaum ersetzt. Der neue Teppich wurde verlegt und angepasst,
die neu bezogenen Sitze montiert, die aufgefrischte Mittelkonsole
verschraubt. Freude machte der Dachhimmel. Da es ein „Formal Roof“
(1970 = SE) mit Dachmittelkonsole ist, war die Montage relativ
einfach. Der Himmel besteht aus einer einteiligen, mit Filz
überzogenen Hartkartonschale, die an nur 7 Punkten verschraubt
werden muss und nach hinten abgestützt wird.
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