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Dodge Challenger Story -
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426 HEMI
Challenger
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Bis zum Modelljahr 1967
war der Ford Mustang eigentlich das einzige Ponycar in dem 1964
entstandenen Marktsegment. Um auf Nummer sicher zu gehen, hatte
Plymouth ungefähr zur gleichen Zeit einen eigenen kompakten
Sportwagen vorgestellt. Dieser nannte sich Barracuda und war
offensichtlich eine Weiterentwicklung des Valiant, jedoch suchte
man beim Barracuda vergeblich nach den sportlichen Proportionen
des Mustangs, der eine relativ lange Motorhaube und ein kurzes
Heck hatte. Der Mustang wies keinerlei Ähnlichkeiten zu seinem
Vorgänger Falcon auf. Mit geschmeidigen Schalensitzen
ausgestattet, hängte der Ford Mustang den “Glassback” im
Hinblick auf die Verkaufszahlen schnell ab. Es war unvermeidbar,
dass Konkurrenzunternehmen auch vom grossen Erfolg des
Ponycar-Konzepts profitieren wollten, zumindest bekam der
Mustang im Jahr 1967 einige ernstzunehmende Konkurrenten. Neben
dem vollständig überarbeiteten Barracuda mit attraktivem
italienischem Design befanden sich unter den Herausforderern der
neue Camaro von Chevrolet und ein Pontiac-Klon namens Firebird.
Alle wurden mitten im Modelljahr eingeführt. Inzwischen hatte
die Ford Motor Company den Mercury Cougar entwickelt, ein
grösseres, luxuriöseres und auch teureres Ponycar, welches
ältere und zahlungskräftigere Kunden aus dem so genannten “Youth”-Marktsegment
anziehen sollte. |
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Die Vorstandsebene der
Chrysler Coorporation bekam den Cougar erstmals im Spätsommer
1966 zu sehen, das Modell fand grossen Anklang. Mit seinem
sportlichen Look, mehr Eleganz und mit mehr Annehmlichkeiten als
der Mustang ausgestattet, schien der Cougar direkte Konkurrenz
für Dodge zu sein. Mitte der Sechziger entwickelte und vertrieb
Dodge als Unterabteilung von Chrysler die meisten Modelle aus
dem Gesamtportfolio. Die Angebotspalette umfasste unter anderem
den Allüren freien Kompaktwagen Dart, den Coronet, der als
Familienwagen in der Mittelklasse angesiedelt war, und endete
nach oben mit den beiden prunkvollen Modellen Polara und Monaco.
Dodge war zu dieser Zeit die Motorsportabteilung von Chrysler.
Einmal mit dem schwer loszuwerdenden Grufti-Image behaftet,
nannte Dodge seine Händler “Good Guys”, “White Hats” oder “Dodge
Boys”, die Vertreter der “Dodge Revolution” oder einfach “Scat
Pack”. Davon abgesehen verfügte Dodge über ein ganzes Warenhaus
voll mit Aftermarket-Produkten, mit denen man Grossmutters
Coronet schnell zum Schrecken der lokalen Dragstrips aufrüsten
konnte. Es gab angesagte Strassenrenner wie den Dart GT und den
Coronet R/T, Dodge mischte bei den meisten Rennserien mit, unter
anderem beim Stock-Car Racing und bei Drag-Rennen. Doch noch
während Dodge versuchte, das eigene Image in Richtung Motorsport
zu wandeln, wurden alle von der Ponycar-Welle überrascht. Der am
ehesten geeigneten Konkurrent für den Mustang war sicherlich
einer der leistungsfähigeren Darts. Die Antwort auf das Revival
der Fastbacks zu dieser Zeit war kein Wagen der Kompaktklasse,
sondern der Charger, der auf dem Coronet basierte. Dann stellte
Dodge's langjähriger Konkurrent den Cougar vor, und die Chrysler
Vorstände waren sich einig: Dodge würde ein Ponycar wie den
Cougar entwickeln – und möglichst schnell sollte es auch sein. |
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Das Projekt begann gegen
Ende des Jahres 1966. Projektkoordinator war Harry Cheeseborough,
Senior-Vizepräsident bei Dodge im Bereich Design und
Produktplanung. Cheeseborough ernannte Bill Brownlie zum
Designverantwortlichen. Brownlie erstellte einen Modellentwurf
aus Ton in Originalgrösse, das Ergebnis war ein makelloses, aber
auch elegantes Coupé, welches wohl nicht ganz zufällig
Ähnlichkeiten mit dem Cougar aufwies. 1967 lud er eine Gruppe
junger Designer zur Besichtigung ein, dabei betonte Brownlie
immer wieder, dass er in dem Modell nur einen Arbeitsentwurf
sah. Zwar waren bestimmte Maße wie die Proportionen der langen
Front zum kurzen Heck und die Gesamtdimensionen vorgegeben,
alles andere war der Kreativität der Designer überlassen – sogar
der Name des neuen Modells. Am Prototyp las man statt
Typbezeichnung die Buchstaben “N-A-M-E”. Brownlie verlangte von
seinen Mitarbeitern, eigene Ideen für das von Dodge als “Super
Sporty Compact Car” bezeichnete Projekt einzubringen. Die
Designverantwortlichen trafen sich noch mehrere Male, es wurden
noch vier weitere Modellvarianten entwickelt, mit einem
unterschiedlichen Design an jeder Seite, womit die Designer den
gewünschten Gran Tourismo-Effekt erzielen wollten, wobei
designtechnisch noch Spielraum für die verschiedenen
Modellvarianten bleiben sollte. Ein stimmiges Gesamtdesign
zeichnete sich jedoch nur langsam ab. Die Entwürfe entfernten
sich mehr und mehr von der Eleganz des Cougar GT hin zum
aggressiveren Look des Dodge Charger, dessen Debüt 1968 folgen
sollte. Dies zeigt einmal mehr die Ambitionen von Dodge in
Richtung Motorsport. Nach Anthony Young, dem Autor von Mighty
Mopars, soll Brownlie in letzter Minute eingelenkt haben. Er
forderte ein Modell nach einem seiner Entwürfe an, den er als
Ausweichmöglichkeit erstellt hatte. Dieser Designentwurf bekam
letztlich das O.K., ebenso wie der Namensvorschlag von Brownlie:
passenderweise “Challenger”. |
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